Die große Debatte über die Bundeswehr nimmt an Fahrt auf! Deutschland diskutiert über eine Stärkung der Bundeswehr, und die FDP setzt auf kurzfristige Maßnahmen, insbesondere die stärkere Einbindung der Reservisten. "Die Reserve der Bundeswehr braucht das klare Signal, dass sie gebraucht wird", sagte FDP-Fraktionschef Christian Dürr (47) den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
FDP schlägt Nutzung der Reservisten vor
"Zusammen mit den Aktiven hätten wir ein Potenzial von über einer Million Soldatinnen und Soldaten." Konkret bedeutet dies, dass die Reservisten mobilisiert werden sollen. Derzeit hat die Bundeswehr etwa 180.000 Soldaten, und bis 2031 soll diese Zahl auf 203.000 steigen. In Deutschland gibt es rund 900.000 Reservisten, die alle ehemaligen Soldaten bis zum Alter von 65 Jahren umfassen, sofern sie noch einen Dienstgrad besitzen. Dürr ist überzeugt, dass viele Reservisten bereit wären, einen Beitrag zu leisten, ihnen aber kein Angebot gemacht wird. "Ich kann das nicht nachvollziehen, schließlich haben diese Menschen sich bereits zur Bundeswehr bekannt und bringen berufliche Expertise mit, die in vielen Bereichen gebraucht wird, etwa in der IT", erklärte Dürr. FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai (47) geht noch weiter. Er sieht die Wehrpflicht eher als Hindernis, die Bundeswehr zur "modernsten und professionellsten Armee des Kontinents" zu machen. Auch er sprach sich in der WELT am SONNTAG dafür aus, Reservisten stärker einzubinden.