Wahlvorbereitungen auf Eis gelegt
In einer Sitzung des CDU-Vorstands am Montag hat Hoppe zudem dringend empfohlen, die Kür der Bundestagskandidaten aufzuschieben, bis ein sicherer Zugriff auf die Mitgliederdaten gewährleistet werden kann. Die gesetzlichen Fristen für Bundestagswahlen sollen dabei so flexibel wie möglich ausgelegt werden. Diese Verzögerung könnte einigen Amtsinhabern, die unerwartet Gegenkandidaten bekommen haben, zugutekommen, um ihre Mehrheiten zu sichern.
Kurioserweise wurde den Mitgliedern, die dennoch Zugang zu den Adressen ihrer Mitglieder benötigen, lediglich eine Abschrift in Aussicht gestellt – ohne jegliche Garantie für die Dauer der Bearbeitung. Die Parteiarbeit scheint unter diesen Umständen nahezu unmöglich. Einige Landes- und Kreisverbände sowie Vereinigungen, wie die Junge Union, sind besser dran, da sie nicht vollständig von dem anfälligen IT-System der Berliner CDU-Zentrale abhängig sind oder eigene Kopien der Datenbanken führen.
Die CDU-Schatzmeisterin Julia Klöckner steht ebenfalls vor einem Dilemma, da das Versenden von Rechnungen aufgrund der Unsicherheit eingestellt werden musste. Darüber hinaus dürfte sich die Abgabe der Rechenschaftsberichte der Landesverbände, die Ende Juni fällig waren, bis mindestens zum 30. August verzögern.