Die Sozialisten kamen laut Hochrechnungen mit 14 bis 14,2 Prozent knapp hinter Macrons Mitte-Block auf den dritten Platz. Die rechtsextreme Partei Reconquête erreichte 5,3 bis 5,5 Prozent. Macron betonte, dass die Herausforderungen Frankreichs Klarheit erfordern und dass die Franzosen Respekt verdienen. "Ich kann also am Ende dieses Tages nicht so tun, als ob nichts geschehen wäre“, sagte er. Er vertraue auf die Fähigkeit des französischen Volkes, die beste Entscheidung für sich und zukünftige Generationen zu treffen.
Frankreich wird schon bald neue Regierung wählen
Frankreichs Mitte-Lager ist seit längerem geschwächt. Seit knapp zwei Jahren verfügt es in der Nationalversammlung nicht mehr über die absolute Mehrheit, was das Regieren erschwert. Der Misserfolg bei der Europawahl ist für Macron eine herbe Niederlage. Der Blick richtet sich nun auch auf die Präsidentschaftswahl 2027, bei der Macron nach zwei Amtszeiten nicht mehr kandidieren kann. Es ist noch unklar, wen die Mitte-Kräfte ins Rennen schicken werden und wer gegen Le Pen eine Chance hätte. Die Tochter des rechtsextremen Parteigründers Jean-Marie Le Pen hat es in den letzten Jahren erfolgreich geschafft, ein gemäßigteres Bild abzugeben und ihre Partei Rassemblement National auch für bürgerliche Wähler attraktiv zu machen.