Ursachen der Beben und Bodenhebung: Ein „riesiger Schnellkochtopf“
Über die Ursachen der Beben und der Bodenhebung sind sich Wissenschaftler uneinig. Das INGV beschreibt die Caldera der Phlegräischen Felder als eine Art riesigen Schnellkochtopf. Über einer tief liegenden Magmablase, die Gase und heißes Wasser aufsteigen lässt, gibt es Risse im Erdreich. Ab einer bestimmten Druckstärke entweichen Gas und heißes Wasser, was die Beben verursacht. Durch Ablagerungen werden die Risse dann wieder verstopft, bis der Druck erneut stark genug ist, um die Risse zu öffnen. Viele Experten warnen jedoch, dass jederzeit ein Vulkanausbruch möglich ist. Die Szenarien reichen von kleineren, aber verheerenden Ausbrüchen bis hin zu einem großen Ausbruch der gesamten Caldera.
Verheerende Auswirkungen auch ohne Ausbruch
Die Beben können auch ohne einen Vulkanausbruch verheerend sein. Im Falle eines großen Bebens oder eines Ausbruchs sind die Fluchtwege kritisch. Der Erdstoß Ende Mai hat bereits viele Menschen obdachlos gemacht: Die Zahl der evakuierten Menschen stieg seitdem auf 199, insgesamt wurden 550 Menschen evakuiert. Bislang wurden 130 Immobilien als einsturzgefährdet erklärt, und Bürgermeister Gigi Manzoni hat 76 Räumungen angeordnet. 74 Techniker haben bisher 1.420 Gebäude inspiziert.