Trotz anfänglicher Medienberichte, die keine Hinweise auf die Beteiligung Dritter an diesem Ausbruch liefern, sind die Ermittlungen noch im Gange. Es ist noch nicht endgültig geklärt, wie die Legionellen in das Leitungswasser gelangen konnten und warum die vorhandenen Hygienemaßnahmen den Ausbruch nicht verhindern konnten. Legionellen-Ausbrüche in Städten sind nicht ungewöhnlich. Diese gefährlichen Bakterien leben im Wasser und können über Wasser-Luft-Aerosole in den menschlichen Atemtrakt gelangen, wo sie die Lunge infizieren und die sogenannte Legionärskrankheit auslösen können. Sie können unter anderem durch Klimaanlagen, Duschen oder Wasserzerstäuber in der Luft verteilt werden. Normalerweise können gesunde Menschen mit einem intakten Immunsystem die bakterielle Infektion mit Hilfe von Antikörpern bekämpfen. Dennoch sterben schätzungsweise 5-30 Prozent aller Infizierten.
Der bisher größte Ausbruch von Legionellen in Deutschland ereignete sich um den Jahreswechsel 2009/2010 in den Regionen Ulm (Baden-Württemberg) und Neu-Ulm (Bayern). Bei umfangreichen Untersuchungen wurden Trinkwasserleitungen, öffentliche Gebäude, Schwimmbäder und Hotels überprüft. Schließlich wurden identische Erreger wie bei den Kranken in einer größeren Nasskühlanlage auf einem Bürogebäude im Stadtgebiet von Ulm gefunden. Damals wurden 64 Infektionen gemeldet, von denen fünf zum Tode führten.