Die Risiken eines "eingefrorenen" Krieges
Ein Stillstand im russischen Angriffskrieg würde bedeuten, dass Putin die Kontrolle über bedeutende Teile der vier ukrainischen Regionen Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson behalten würde, die Russland im September 2022 annektiert hat. Allerdings wäre die Kontrolle nicht vollständig. Experten warnen davor, dass ein solcher eingefrorener Konflikt von der russischen Führung genutzt werden könnte, um weiter aufzurüsten und zu einem späteren Zeitpunkt noch aggressiver vorzugehen. In diesem Kontext wird auch die Rolle von Andrei Beloussow hervorgehoben, dessen Aufgabe es ist, Russland auf eine Kriegswirtschaft einzustimmen.
Die Quellen von Reuters äußerten sich zwar nicht explizit zum neuen Verteidigungsminister, deuteten jedoch an, dass Putin keine weitere Mobilisierung anstrebe, da diese seine Popularität bereits geschwächt habe. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow beteuerte, dass Russland keinen "ewigen Krieg" wolle, doch nach internationaler Einschätzung liegt es an Putin, den Krieg zu beenden. Das ukrainische Außen- und Verteidigungsministerium sowie ein Sprecher des US-Außenministeriums betonten, dass wahre Friedensinitiativen die territoriale Integrität der Ukraine achten müssten. Die Vergangenheit lehrt, dass Kiew Russlands angebliche Verhandlungsbereitschaft skeptisch sieht, da Putin bereits vor dem Einmarsch in die Ukraine 2022 einen Krieg bestritten hatte, was Zweifel an seiner Vertragstreue weckt.