Kreml nutzt Korruptionsvorwürfe zur Säuberung
Experten vermuten, dass der Kreml die Korruptionsvorwürfe nutzt, um Kritiker innerhalb der Armee und des Verteidigungsministeriums zu beseitigen. Die Verhaftungen verdeutlichen, dass Putin unerwünschte Offiziere und Beamte loswerden will. Beobachter sprechen von einer „Köpfung“ des russischen Militär-Apparats. Kürzlich tauschte Putin seinen langjährigen Verteidigungsminister Sergej Schoigu gegen den Finanz-Experten Andrei Beloussow aus. Schoigu übernahm den Vorsitz des mächtigen Sicherheitsrats, während Beloussows Ernennung als Anlass für eine umfassende Säuberung im Militärapparat genutzt wurde.
Korruption als Machtinstrument
Es scheint unwahrscheinlich, dass Putin wirklich die Korruption bekämpfen will. In Russland ist Korruption kein Fehler im System, sondern ein Mittel zur Sicherung der Loyalität seiner Verbündeten. Putin balanciert zwischen der Zufriedenstellung seiner Gefolgsleute durch korruptive Praktiken und der Sicherstellung des Kriegserfolgs. Zuletzt ging der Kreml gegen übermäßig korrupte, aber nicht systemrelevante Beamte und Offiziere vor, um dieses Gleichgewicht zu wahren.