Im Sommer 2020 sorgte Borchardt landesweit für Schlagzeilen, als der Landtag sie zur Richterin am Landesverfassungsgericht Mecklenburg-Vorpommern wählte, obwohl sie ein bekennendes Mitglied der Antikapitalistischen Linken war und bereits zuvor als stellvertretendes Mitglied dem Gericht angehörte. Die umstrittene Wahl, die erst im zweiten Wahlgang erfolgte, stieß auf große Kontroversen, da die Antikapitalistische Linke vom Bundesverfassungsschutz als linksextrem eingestuft wurde und Borchardt auch wegen ihrer Haltung zum Mauerbau heftige Kritik erfuhr. Selbst die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (69, CDU) äußerte sich dazu und bezeichnete die Wahl von Borchardt zur Verfassungsrichterin als "unbefriedigendes Ergebnis". Die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit für die von der Linken nominierte Juristin wurde schließlich mit Stimmen von SPD und CDU erreicht, trotz des Widerstands der AfD.